Berühmt ist der Elektrokonzern Braun aus Kronberg aber nicht nur mit Braun Rasierern, sondern auch durch unterschiedlichste Haushalts- und Küchengeräte. Formel 1 Rennfahrer Sebastian Vettel gilt als Markenbotschafter und Werbetestimonial von Braun. Jahrzehntelang hieß es für viele Deutsche: Einmal Braun, immer Braun.
Wie stark die Markenbindung von vielen zu Braun war, zeigt sich an zahlreichen Fans, die geradezu einen Braun-Kult betrieben. Dazu gehörte beispielsweise auch ein ehemaliger Ausbildungsleiter für kaufmännische Berufe in der Axel Springer AG. Er war unter Auszubildenden des Medienhauses berühmt für seine Braun-Sammelwut. Vieles, was von Braun neu auf den Markt kam, kaufte er sich – sammelte aber auch die Braun-Produktbeschreibungen. Braun ist mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet worden - die Schlichtheit, hohe Funktionalität und professionellste Technik beeindruckten und beeindrucken bis heute viele Kunden. Verantwortlich für das Design war jahrelang Fritz Eichler, der sich auch als Bühnenbildner und Filmregisseur einen Namen gemacht hatte.
Bereits 1951, damals erst 26 Jahre alt, hatte Artur Braun gemeinsam mit seinem Bruder Erwin Braun die Geschäftsführung von Braun übernommen. Das Unternehmen war 1921 in Frankfurt am Main gegründet worden, startete aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg richtig durch und wurde weltbekannt. Braun stand vor allem für "Made in Germany" - also beste Technik.
Legendär sind bis heute Braun Produkte wie der Elektrorasierer Sixtant SM 31, welcher mit einer neu entwickelten Scherfolie hunderttausende Männer weltweit überzeugte. In die gleiche Kategorie gehört der Radio-Plattenspieler SK4. Musikliebhaber bewundern bis heute das außergewöhnliche Industriedesign. So hatte der Radio-Plattenspieler SK4 ein Blechgehäuse, welches aber von einer modernen Plexiglas-Abdeckhaube ummantelt wurde. Bis heute ist das Musikabspiel-Gerät deshalb als "Schneewittchensarg" bekannt.
Doch so erfolgreich Braun im Rahmen des deutschen Wirtschaftswunder sich entwickelte: Bereits 1967 übergab die Braun-Familie das Zepter an den US-Rasiergiganten Gillette. Im Jahr 2005 wurde Gilette wiederum von einem der weltgrößten Konsumgüterkonzerne, dem US-Unternehmen Procter & Gamble, gekauft. Braun hatte in den Spitzenzeiten bis zu 5.700 Mitarbeiter.
Auch wenn Braun selbst mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet worden ist, so motiviert das Unternehmen bis heute junge Designer und Grafiker, an einem eigenen Braun Design-Wettbewerb teilzunehmen - und zwar am BraunPreis ("Genius Design for a better everyday"). Im Jahr 2012 hatten sich für den BraunPreis für Design 2.399 Personen "mit Skizzen, Abbildungen, technischen Zeichnungen, Filmen, Animationen und Projektbeschreibungen" beteiligt, schreibt Braun.
In der BraunPreis Jury 2012 sitzen folgende Mitglieder: Prof. Oliver Grabes (Head of Braun Design, Vorsitzender der BraunPreis Jury, Kronberg sowie Professor für Industriedesign an der Universität Wuppertal), Naoto Fukasawa (Industriedesigner, Gründer von Naoto Fukasawa Design, Tokyo, Japan und Professor an der Musashino Art University Tokio), Jane Fulton Suri (Geschäftsführende Teilhaberin und Kreativdirektorin bei IDEO, Boston, USA), Prof. Anne Bergner (BraunPreis Gewinnerin 1999, Design Beraterin aus München und Professorin für integriertes Produktdesign an der Hochschule Coburg), Dr. Dirk Freund (Director R&D, Global Braun sowie Doktor in Festkörperelektronik).
Braun bietet unter anderem die folgenden Produkte an: Braun Rasierer & Trimmer, Braun Haarentferner, Braun Silk-épil Epilierer, Braun Silk-épil Lady Shaver, Braun Silk-épil Bikini Styler, Braun Naked Skin® IPL designed by Braun, Braun Satin Hair 7 SensoCare styler, Braun Satin Hair Haarglätter, Braun Satin Hair Haarbürste, Braun Satin Hair Lockenstäbe, Braun Satin Hair Haartrockner, Braun Satin Hair Warmluft-Lockenbürsten, Braun Bügeleisen, Braun Entsafter, Braun Stabmixer.