Dicke Boy Scouts zerstören 170 Mio. Jahre alten Fels in Utah im Goblin Valley State Park

Doch statt Bestürzung jubeln die Männer, Führer von Boy Scouts, also Pfadfindern, geradezu kindlich. Nun überlegt die Polizei von Utah, ob sie wegen Sachzerstörung gegen die Pfadfinder Ermittlungen einleiten soll. Die Pfadfinder "may face criminal charges" schreiben US-Medien aufgeregt. Die Pfadfindergruppe bestand aus Jungs im Alter zwischen 14 und 16 Jahren.

Foto: Screenshot YouTube Video
Die USA diskutieren derzeit das Verhalten von Pfadfindern in Nationalparks.

Das Video auf YouTube hat es in sich: Ein übergewichtiger Amerikaner lehnt sich im Goblin Valley State Park im US-Bundesstaat Utah gegen einen 170 Millionen alten roten Felsen, welcher durch den Druck von seinem Sockel herabstürzt.

Denn das was als Spaß von Führern der Boy Scouts-Gruppe in Utah empfunden wurde, mutiert in den USA derzeit zum Skandal Numero Eins. Alle Medien zeigen das Video auf YouTube und stellen sich die Frage: Ist es überhaupt erlaubt, auf oder zwischen solch alten Steinen, wie sie geradezu künstlerisch im Goblin Valley State Park im US-Bundesstaat Utah zu finden sind, herumzulaufen?

Zentral für die Polizei dürfte jetzt die Frage sein, ob Vorsatz oder nicht zu ahndender Leichtsinn zum Absturz des 170 Millionen Alten roten Felsen geführt hat. Üblicherweise sollten bei Vorfällen in den amerikanischen Nationalparks die allgegenwärtigen Park Ranger informiert werden.

Urlauber in Utah oder Arizona kennen die roten Steinformationen, welche in über 170 Millionen Jahren durch Wind und Sonne entstanden sind und laufen gerne zwischen diesen Felsformationen herum oder posieren auf ihnen für Fotos oder Videos.

Zum Video geht es HIER:

Doch genau dieses Wandern und Posieren könnte jetzt dem übergewichtigen Amerikaner zum Verhängnis werden. Denn was offensichtlich nicht durch Gewalteinwirkung, sondern mehr oder weniger übliches Berühren einer Felsformation passiert ist - nämlich dass ein 170 Millionen Jahre alter Fels von seine Sockel stürzte - empört derzeit Millionen Amerikaner, da Nationalparks im Ansehen der Amerikaner gleich nach den Kirchen angesiedelt sind.

Die Sprecherin des Utah State Parks, Eugene Swalberg, sagte, wonach das Verhalten der Pfadfinder "nicht angemessen" gewesen sei. Besucher von amerikanischen Nationalparks müssten sich bewusst machen, dass die Natur dort in Millionen Jahren entstanden sei und man die Parks für sehr lange Zeit erhalten wolle. "Es benötigt nicht Menschen, um für Erosionen zu sorgen, welche eigentlich Mutter Natur vorbehalten sind", sagte sie.

Auch in den höchsten Ebenen der amerikanischen Pfadfinder sorgt das Verhalten der Boy Scouts für Stirnrunzeln. So sagte Deron Smith, Sprecher der Boy Scouts of America, wonach man "geschockt" sei über das "enttäuschende und unverantwortliche Verhalten" der Boy Scouts in Utah. Die betroffenen jungen Männer hätten "in einem singulären Akt absolut gegen unsere Pfadfinder-Prinzipien verstoßen, welche wir den Jungs beibringen". Das Verhalten der Boy Scouts in Utah werde auf jeden Fall zu Konsequenzen in der betroffenen Boy Scout-Gruppe führen.

Doch ob es tatsächlich zu Ermittlungen gegen die Pfadfindergruppe kommt, ist bislang nicht bekannt. Man prüfe dieses derzeit noch, teilte das County Attorney’s Office mit.

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