So sagte jetzt das U.S.-amerikanische Center for Disease Control and Prevention, eine Behörde der amerikanischen Food and Drug Administration: "Die Nutzerzahl von E-Zigaretten hat sich unter U.S. Middle und High School Studenten von 2011 zu 2012 verdoppelt." Dies bedeute, dass geschätzte 1,78 Mio. Studenten in den USA mittlerweile E-Zigaretten versucht hätten.
Dennoch sind die amerikanischen Gesundheitspolitiker und Verbraucherschützer nicht ganz glücklich mit der neuen Tendenz hin zu E-Zigarettes. So schreibt die Food and Drug Administration der Vereinigten Staaten von Amerika (USA): "Leider sind im Jahr 2012 insgesamt 160.000 Studenten registriert worden, die zum ersten Mal eine E-Zigaretten genutzt haben, vorher aber noch niemals zu einer Zigarette gegriffen hatten."
Ähnlich äußerte sich Dr. Tim McAfee, Direktor des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) im Bereich des Büros für Rauchen und Gesundheit. Demnach bereite ihm besonders der schnelle Anstieg an E-Zigaretten-Rauchern große Sorge. Dieses gelte vor allem deshalb, da es sich häufig um Minderjährige oder sehr junge Erwachsene handele, die aber in ihrem Konsumverhalten noch stark beeinflussbar wären.
Deshalb nimmt nun wiederum die Kritik an den Tabakkonzernen zu. Ihnen wird in den USA unterstellt, sie würden mit der E-Zigarette bewusst junge Menschen ansprechen, um sie auf einem Umweg letztlich doch zum Rauchen zu verführen. So sagt Paul Billings von der American Lung Association: "Mit Geschmacksrichtungen wie man sie aus Kaugummis oder Zuckerwatte kennt, sprechen E-Zigaretten im Marketing recht klar Minderjährige an."
Aber auch das wurde jetzt bekannt: Nur 2,8 Prozent der amerikanischen Highschool-Studenten sagten, sie hätten in den vergangenen 30 Tagen E-Zigarettes genutzt. Dies bedeutet, dass diese Art von Zigaretten nach wie vor für viele eher experimentell versucht werden, aber nicht zum Dauereinsatz kommen.
Doch die amerikanischen Gesundheitsapostel wollen selbst in den E-Zigarettes gesundheitliches Gefahrenpotential ausgemacht haben. Angeblich würden darin unter anderem genotoxins zum Einsatz kommen, welche die DNA, also das Erbgut, beschädigen könnten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der relativ hohe Preis für eine E-Zigarette: Er liegt zwischen 10 und 120 US-Dollar. Mittlerweile stehen den Käufern nach Schätzungen einige hundert unterschiedliche E-Zigaretten zur Verfügung.
Doch ob alle nun im Umlauf befindlichen Studienergebnisse rund um E-Zigaretten auch glaubhaft sind, steht noch nicht fest. So beruhen die aktuellen Ergebnisse zum Konsumverhalten auf Fragen innerhalb des National Youth Tobacco Survey.
Jedoch ist die Studie nicht ganz unumstritten. Grund: Da Kids stärker als Erwachsene darauf achten, was sie meinen, das gewünscht sein könnte, das geantwortet wird, ist nicht auszuschließen, dass viele Minderjährige Fragen zur möglichen Nutzung von E-Zigarettes zwar mit "ja" beantworten aber eigentlich noch nie zu einer "E-Zigarette" gegriffen haben. Auch persönliche Versuche, sich "wichtig" zu machen, können zu solch einer verzerrten und damit letztlich falschen Antwort führen.
Dennoch: Rund 20 Prozent aller US-Amerikaner rauchen derzeit - das sind deutlich weniger als noch in den 1960er Jahren. Damals hätten rund 40 Prozent der US-Amerikaner angeblich zum Glimmstängel gegriffen, behaupten heutige amerikanische Gesundheitspolitiker. Verifizieren lässt sich diese Angabe nicht. Zudem würden jährlich - auch diese Angabe lässt sich schlecht bis gar nicht belegen - 443.000 Menschen an Krebs oder anderen Krankheiten sterben, welche Gesundheitspolitiker dem Rauchen zuschreiben.