
Alligatoren sind nicht zu verwechseln mit den normalerweise wesentlich größeren Krokodilen. Die schwarzen seit Jahrmillionen lebenden Tiere kommen vor allem am Mississippi-Delta vor, ebenso in den Everglades in Florida. Am Labor Day gibt es an dem legendärsten Fluss der USA, dem Mississippi, innerhalb von Wettbewerben diverse Jägergruppen - sogenannte hunting parties -, welche Jagd auf die schwarzen Beiß-Monster machen.
Am 2. September erlegte nun – vermelden US-Medien stolz – solche hunting parties einen 727-Pfund Alligator. Dies stelle einen neuen "Rekord" dar. Man habe das Biest per "crossbow" und einer "shotgun" erlegt - und zwar an den Ufern (banks) des Mississippi River in Claiborne County.
Wer einen Alligator am Labor Day erlegt, der muss ihn von staatlichen Stellen offiziell wiegen lassen. Neben dem 727-Pfund Urviech erlegten Jäger ebenfalls am 2. September ein mit 723,5 Pfund ähnlich großes Exemplar - und zwar in Issaquena County im Yazoo River Diversion Canal.
Der ursprüngliche Rekord eines am Mississippi erlegten Alligators lag bei 692,5 Pfund, sagt Ricky Flynt, der Koordinator des "alligator program" für das staatliche US-Department of Wildlife, Fisheries and Parks.
Doch nicht nur am Labor Tag dürfen in einigen Gebieten in den USA Alligatoren gejagt und erschossen werden, sondern während mehrerer Monaten - der sogenannten "state's alligator season". Doch trotz der jetzt erlegten Prachtexemplare liegt zumindest der Längenrekord immer noch im Jahr 2008. Damals konnten Jäger am Pascagoula River einen 13 Fuß langen Alligator erlegen.
Einen ähnlich großen Alligator erschoss Beth Trammell gemeinsam mit fünf Freunden - er wird noch heute in den USA als Held gefeiert. Rückblickend sagt er: "Als wir ihn das erste Mal gesehen haben, dachte ich, Wahnsinn, wir haben das Loch Ness Monster erlegt."
Allerdings ist die erfolgreiche Jagd auf einen Alligator nicht immer einfach. Denn die Tiere gelten als sehr schnell und tauchen unerwartet in die trüben Gewässer ab, weshalb ein Schuss oft ins Leere geht. Außerdem sind die Panzer von Alligatoren so dick, dass eine Kugel meist nicht reicht. Deshalb werden Armbrüste hinzugezogen, welche die dicken Panzer ebenfalls stark durchbohren.
So erzählte beispielsweise Labor Day-Jäger Dustin Brockman, ein UPS Fahrer aus der US-Stadt Vicksburg, er habe mit Freunden einmal einen Alligator zwei Stunden gejagt, ehe man den 13-Fuß-Koloss habe erschießen und mit einer Armbrust erlegen können.
Als gute Jagdzeit für die kampfstarken Alligatoren ("beasts") gilt die Nacht, am besten der frühe morgen - beispielsweise gegen 4.00 Uhr. Grund: Alligatoren sind gerne nachts aktiv. Je nach Größe eines Alligators sind sieben bis acht starke Männer nötig, um einen erlegten Alligator anschließend ins Boot zu laden.